Ostergebäck aus aller Welt: Was wird außerhalb Mitteleuropas gebacken?

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Ostern wird auf der ganzen Welt gefeiert – doch nicht überall bedeutet das bunte Eier und Hefezopf. Während in Mitteleuropa traditionelle Backwaren wie Osterlamm, Biskuitrollen oder süße Hefekränze auf den Tisch kommen, sind die österlichen Spezialitäten anderswo überraschend vielfältig und oft tief symbolisch. Wir werfen einen Blick auf einige Länder, die vielleicht nicht im direkten Fokus stehen, aber mit spannenden Backtraditionen überraschen.
Ostergebäck aus aller Welt: Was wird außerhalb Mitteleuropas gebacken?

Italien: Colomba di Pasqua

Die „Ostertaube“ ist ein luftiger Hefekuchen, ähnlich dem bekannten Panettone, jedoch in Form einer Taube – ein Symbol für Frieden und den Heiligen Geist. Die Colomba wird mit einer knusprigen Mandelkruste überzogen und enthält oft kandierte Früchte. Sie stammt ursprünglich aus Süditalien und ist dort seit dem Mittelalter fester Bestandteil des Osterfestes.

Griechenland: Tsoureki

Tsoureki ist ein süßes, geflochtenes Hefegebäck, oft aromatisiert mit Mastix (ein Harz aus Pistazienbäumen) oder Mahlep (ein Gewürz aus Kirschkernen). In die Mitte wird traditionell ein rot gefärbtes Ei eingebacken – ein Symbol für Christi Blut und das neue Leben. Tsoureki wird am Karfreitag gebacken und zu Ostern serviert.

Mexiko: Capirotada

Capirotada ist ein süßer Brotpudding, der während der Karwoche zubereitet wird. Die Hauptzutaten sind geröstetes Brot, Käse, Rosinen, Zimt, Bananen und ein Sirup aus Rohrzucker. Jede Zutat hat eine religiöse Bedeutung – Brot steht für den Körper, Sirup für das Blut, Nelken für die Nägel. Capirotada verbindet Glaube und kulinarische Kreativität auf ganz besondere Weise.

Osteuropa: Kulich

In osteuropäischen Ländern wie der Ukraine, Russland und Belarus wird zu Ostern traditionell Kulič gebacken – ein süßer, hoher Hefekuchen mit Rosinen, Zuckerguss und bunter Dekoration. Er wird in zylinderförmigen Formen gebacken und oft in der Osternacht gesegnet. Der Kulič symbolisiert die Freude über die Auferstehung und ist ein fester Bestandteil des Osterkorbs.

Philippinen: Puto

Auf den Philippinen, wo das Christentum mit asiatischer Kultur verschmilzt, gehören Puto – kleine, gedämpfte Reisküchlein – zum Festessen nach der Fastenzeit. Auch wenn sie nicht ausschließlich zu Ostern gebacken werden, stehen sie für Reinheit, Einfachheit und die Freude am gemeinsamen Mahl.

Portugal: Folar da Páscoa

Dieses süße Osterbrot hat je nach Region verschiedene Varianten. Häufig werden ganze hartgekochte Eier samt Schale in den Teig eingearbeitet – sie stehen für neues Leben und Auferstehung. Der Folar wird mit Zimt und Zitronenschale gewürzt und traditionell als Geschenk überreicht, zum Beispiel zwischen Paten und Patenkindern.

Finnland: Mämmi

Mämmi ist ein traditionelles finnisches Dessert aus Roggenmehl, Malz und Orangenschale. Es sieht aus wie ein dunkler Pudding oder Brei und wird kalt mit Sahne und Zucker serviert. Ursprünglich wurde es während der Fastenzeit gegessen – schlicht, nahrhaft und ohne zugesetzten Zucker. Geschmacklich ist es überraschend mild und malzig.

Schweden: Mazariner

Zwar gibt es in Schweden kein typisches Ostergebäck, doch zu Osterbrunches sind Mazariner sehr beliebt – kleine Mandelküchlein mit Zuckerguss. Sie sind ein klassischer Begleiter zum Kaffee und eher ein Symbol für Frühling und Licht als für religiöse Traditionen.

Argentinien: Rosca de Pascua

In Argentinien wird zur Osterzeit die Rosca de Pascua gebacken – ein süßer Hefekranz, dekoriert mit Vanillecreme und kandierten Früchten. Das Gebäck hat europäische Wurzeln, wurde jedoch dem südamerikanischen Geschmack angepasst. Die Kreisform steht für die Ewigkeit und den Lebenskreislauf – Gedanken, die eng mit Ostern verbunden sind.

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